Samstag, 25. Juni 2011

Am Tag nach Freitag Nacht

Ich mag den "Tag danach",
das Aufstehen und spüren: etwas ist anders,
jemand, den Du gestern noch nicht kanntest,
ist jetzt in Deinen Gedanken,
beherrscht den inneren Dialog,
jenseitig sind all die Leute um Dich herum, ihre Bitten, ihr Reden, ihr Fragen
"hast Du was ?"

Ich mag den Morgen danach,
das Abprüfen, wer jetzt wem eine Nachricht schicken könnte,
( ein Glück, ich habe ihm nicht meine Nummer gegeben )
warum es klug ist, nichts zu tun;
warum es auch nicht nötig ist,
es brauch keine SMS,
weil man tief im Innern weiß, dem Andern geht es genau so.

Ich mag die Fassungslosigkeit,
dass dieses schon mal gekannte, vergessene Gefühl wieder da ist,
dass Ziehen von Kopf bis Fuß, die Vertrautheit,
ungläubig musst Du es Dir eingestehen: ich habe mich verliebt.

( In dem Alter kann man das Sagen, da wird kein tagelanges Leugnen eingeschoben,
man ist nur noch erstaunt, aber kennt das Gefühl.)

Erstmal überlegen, ob man den Namen jetzt googeln sollte, oder es bleiben lässt
( will ich die Glückliche Familie beim Empfang sehen ? die Gattin an seiner Seite ? )
Bei 17000 Einträgen kann man es auch bleiben lassen.

Ich mag den Nachmittag danach, wenn es 17 Uhr ist und mir fällt ein,
dass ich gestern um die Zeit noch nicht mal eine Ahnung hatte.
Oder doch ? Gab es nicht doch so eine Ahnung, dass es mal wieder Zeit wäre,
dass es JETZT genau mal wieder nach 12 Jahren ZEIT wäre für so einen Wunsch:
Es möge einer da sein,
kommen und reden - dass einem das Herz stehen bleibt,
... und dass mir die Worte fehlen.

Ich mag den Tag danach, die Stunden, die stille stehen
eine stetige Müdigkeit,
die Texte, das Kribbeln im Bauch, im Ohr und überall.

Ich bin froh, wenn diese Tage enden,
es wieder Montag ist, der Alltag beginnt.

Ich mag diese 6 Tage im Leben,
wo wir erinnert werden, dass wir leben,
sehr.