Freitag, 21. Oktober 2011

Im Regen ist es manchmal spät

Zum Leben braucht es immer zwei
und wers nicht glaubt, muss laufen.
Wer lügt, der hat ein gutes Fell
und Frieden kann man kaufen.

Die Weltverbesserung an sich
braucht immer mal Verräter.
Und wenn ich etwas gar nicht will
verlange ich es später.

Zum Leben braucht's ein Damenrad
mit Korb - um was zu kaufen
Wer keinen mag, schläft ruhiger
und muss mit niemand raufen.

Im Regen ist es meist zu spät
Geborgenheit macht Diebe.
Ich will so bleiben wie ich bin
wer schön ist, kriegt auch Hiebe.

Wer spielt, den fängt der frühe Wurm
und jeder mag den Sieger.
Wenn der am Ende einsam ist
dann hab ich ihn noch lieber.


Bilanz des Scheiterns

Die Ruhe und Zurückhaltung
- es war die falsche Geduld.
Immer Hoffnung und leises Bangen
- jetzt geben sie Dir die Schuld.

Wer zu lange stille hält
- wird später nicht gehört,
wer die Dinge geschehen lässt,
wird unsanft aufgestört:

wenn der Wind sich dreht,
wenn der Regen fällt und
wenn plötzlich nichts mehr gilt.

Mag sein, ich war zu langsam
- das kommt nie wieder vor.

Samstag, 8. Oktober 2011

Herbstgarten, Samstags

Es dämmert schon um kurz nach vier,
sie nennen es Oktober.
Mein Nachbar spielt seit acht Klavier,
er probt für eine Oper.
Ein Alltag als ob's immer wär
und ganz normaler Frieden.
Ich aber spüre gar nichts mehr
ich kann mich nicht besiegen.

Ich fege Laub, und lege es
um meine schönsten Rosen.
Das ist der Brauch, so macht man es
ich fühl den Schmerz in Dosen.
Für mich und Dich, und alle noch
ein Wochenend der Guten.
Ich packe meine Hände aus
und seh: die Finger bluten.

Der Herbst stellt seine Waage auf
jetzt zählt nur: was bleibt stehen
Wir legen unser Leben drauf
und manche Lügen gehen -
noch durch, es tarnt sich manches Glück
und irgendwo sind Binden
für meinen Schmerz, da werde ich
noch einmal welche finden.