Samstag, 5. November 2011

Ich meine mich


Nein, ich meine nicht alle.
Nicht das WIR, welches Übereinstimmung suggeriert,
während wir schon ahnen,
dass selbst die Auswahl einer passenden Kaffeesorte uns trennt.

Ich meine nicht uns alle,
die wir in Bahnen uns nähern, auf der Autobahn uns gegenseitig in Gefahr bringen,
im Kaufhaus die Rolltreppen hoch und dann ohnmächtig vor den Regalen wählen---
( Was suggeriert uns der Besitz eigenlich? Unangreifbarkeit ?
Welches Organ in uns fühlt sich eigentlich besser mit der
teuren Uhr, dem Markenschuh, dem Haus, mit alledem ? )

Haben sie uns dahin erzogen in all den Jahren ?Dass wir unser Ich als Stückwerk führen, wie eine Marke, ein Wesen, zusammengesetzt aus dem Webtarif ( der zu mir passt )der richtigen Kaffemaschine, der Brille, der Tasche zu Lage der Nation ?

Wann haben wir aufgegeben, das Coolsein selbst zu definieren,
und die Hoheit über das Ich den Herstellern der Welt,
ihren Designerstuben und Marketingagenturen in die Hand gegeben.
Und wenn es schon passiert ist -
was haben wir dafür bekommen ?

An welcher Stelle habe ich sie eingelassen, in meine Gedanken,
haben wir zugelassen, das Freiheit bedeutet, dass wir uns frei kaufen 
( und Abhängigkeit, dass wir selbst uns in der Kiste einschließen.)

Und manchmal fühle ich mich dabei noch wohl...

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